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Gleichberechtigung

Auf dem Weg zur Gleichberechtigung?

Auf dem Weg zur Gleichberechtigung?
  • Die Schweiz landet beim Glass Ceiling Index auf Platz 26 von 29.

Karriereaussichten in der Schweiz? Grundsätzlich bestens. Doch Fakt ist: Frauen haben es schwerer als Männer, die Karriereleiter emporzusteigen – das belegt der aktuelle «Glass Ceiling Index».

Über die Hälfte der Männer in der Schweiz findet, die Gleichbehandlung hierzulande sei erreicht. Das zeigt eine grosse SRG-Umfrage, die im März 2024 veröffentlicht worden ist. Die Frauen selbst bewerten die Situation etwas anders: Nur eine von vier Frauen (24,8%) meint, dass es an der Gleichberechtigungsfront nichts mehr zu verbessern gibt. So oder so kann von Chancengleichheit noch lange nicht die Rede sein. Dabei liegen die Vorteile geschlechtergerechter Arbeitsbedingungen auf der Hand – auch wirtschaftlich betrachtet.

Wirtschaftliche Vorteile

Die Studie des McKinsey Global Institute (MGI) «The Power of Parity» hat insgesamt 95 Länder hinsichtlich der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt unter die Lupe genommen. Ein Ergebnis: Die Beseitigung von sozialer und wirtschaftlicher Benachteiligung von Frauen könnte die weltweite Wirtschaftsleistung bis 2025 um zwölf Billionen US-Dollar wachsen lassen – unter der Voraussetzung, dass sich hauptsächlich die Frauen-Erwerbstätigenquote und die Anzahl der von Frauen geleisteten Arbeitsstunden denen des männlichen Geschlechts annähern.

Auf dem Weg zur Gleichberechtigung?
  • Zu familienfreundlichen Massnahmen zählen zum Beispiel flexible Arbeitszeiten und gezielte Unterstützungsangebote.

Karrierebremsen in der Schweiz

Auch ein Thema, wenn es um Chancengleichheit geht: Frauen in Führungspositionen. Laut der aktuellen SRG-Umfrage findet mehr als die Hälfte der Befragten, dass in allen Organisationen gleich viele Frauen wie Männer in Führungspositionen sein sollten. Allerdings haben Frauen in der Schweiz weit schlechtere Aufstiegschancen als in vielen anderen Ländern. Das zeigt der «Glass Ceiling Index» vom britischen «Economist», der seit 2013 ermittelt wird. Insgesamt 29 Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die dortige Rolle der Frau und deren Einfluss in der Arbeitswelt wurden dazu betrachtet beziehungsweise gemessen. Die Schweiz landet auf dem 26. Platz – unverändert seit der ersten Ausgabe des Glass Ceiling Index. Welche «unsichtbaren Barrieren», gegen die Frauen im Verlauf ihrer Karriere stossen und die ihren Aufstieg bremsen oder verhindern, sind für die schlechte Platzierung verantwortlich?

Familienfreundlichkeit & Löhne

 Hauptgründe sind die Kosten für die Kinderbetreuung sowie die Regelung für den Mutterschafts- und den Vaterschaftsurlaub. Dabei erweisen sich familienfreundliche Arbeitsbedingungen als entscheidender Wettbewerbsvorteil für Grossunternehmen und KMU – sowohl bei der Suche als auch bei der dauerhaften Bindung von qualifizierten Mitarbeitenden. Zu familienfreundlichen Massnahmen zählen zum Beispiel flexible Arbeitszeiten und gezielte Unterstützungsangebote. Doch Massnahmen allein reichen nicht: Die Unternehmenskultur muss dazu passen. Schlechter als der Durchschnitt präsentieren sich laut aktuellem Index auch die Unterschiede zwischen Männer- und Frauenlöhnen. Stichwort: Gender Pay Gap. Frauen verdienen in der Schweiz durchschnittlich 700 Franken im Monat weniger als Männer. Gut zu wissen: Basierend auf dem Gleichstellungsgesetz müssen Betriebe mit über 100 Angestellten eine Lohngleichheitsanalyse durchführen und bis spätestens Ende Juni Mitarbeitenden und dem Aktionariat vorlegen. Punkten kann die Schweiz laut Index hingegen bei der Beteiligung von Frauen im Arbeitsmarkt, bei der Frauenvertretung in den Parlamenten und auch beim Frauenanteil in Verwaltungsräten. Jetzt muss die «Glasdecke» in Zukunft nur noch an anderen Stellen Risse bekommen …

veröffentlicht: 08.04.2024