Wechseljahre
Beschwerdefrei durch die Wechseljahre
Ob der Beginn der Geschlechtsreife, die Schwangerschaftsphase oder die Wechseljahre: Jeder dieser Lebensabschnitte ist für die Frau äusserst prägnant – was vor allem auf die hormonelle Umstellung zurückzuführen ist. Gerade in puncto Dauer kommt jedoch den Wechseljahren – auch Klimakterium genannt – eine besondere Bedeutung zu.
Wann letztlich dieser Abschnitt beginnt, ist individuell sehr verschieden. Durchschnittlich haben Frauen im Alter von 52 Jahren ihre letzte Regelblutung. Während viele die Wechseljahre beschwerdefrei innert weniger Monate überstehen, machen sie anderen über mehrere Jahre hinweg zu schaffen.
Auswirkungen auf Genitalbereich
Ob Hitzewallungen, Schweissausbrüche, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen: Nur einige typische Beschwerden, mit denen Betroffene infolge des sinkenden Östrogenspiegels zu kämpfen haben. So wie auch mit Scheidentrockenheit: Bis zu 60 Prozent der Frauen, die ihre letzte Regelblutung hinter sich haben, leiden unter sogenannter vaginaler Atrophie, die vor allem mit einer schlecht durchbluteten, trockenen und dünnen Scheidenschleimhaut einhergeht.
Typische Symptome sind Juckreiz im Genitalbereich, Brennen und Schmerzen bei sexueller Aktivität. Denn liegt ein Östrogenmangel vor, werden die Blutgefässe in der Scheide bei sexueller Erregung nicht mehr wie gewohnt stark durchblutet. Folge: Durch die porenähnlichen Spalten kann keine Flüssigkeit mehr aus dem Blut ins Gewebe gepresst und Gleitflüssigkeit abgesondert werden.
Vaginale Pflege und Lasertherapie
Doch was kann frau gegen die Beschwerden tun? Wohltuend sind befeuchtende Gels aus dem naturheilkundlichen Bereich mit Hyaluronsäure, Liposomen, Vitamin E und Gleitsubstanzen, genauso wie hormonhaltige Scheidenzäpfchen und Vaginalcremes. Wichtig jedoch: Damit sich die Scheidenschleimwand nachhaltig regenerieren kann, müssen die Präparate regelmässig ein- bis zweimal wöchentlich vaginal angewendet werden. Ebenso möglich: eine Hormonersatztherapie. Frauen, die bereits mit Einsetzen der Menopause damit beginnen, leiden Experten zufolge deutlich seltener unter Scheidentrockenheit.
Alternativ dazu setzen immer mehr Gynäkologen auf verschiedene Lasertherapien, mittels derer sich das geschädigte Schleimhautgewebe rasch regenerieren kann. Viele Patientinnen, die mit dieser noch jungen Technologie behandelt wurden, berichten nicht nur von einem spürbaren Rückgang der Symptome, sondern zudem von einer erheblich strafferen Vaginalschleimhaut.
Mit Sex gegen die Wechseljahre
Klar ist aber auch: Trotz wirkungsvoller Therapien würden sich viele Frauen wünschen, es gäbe gar nicht erst diese Begleiterscheinungen respektive man könnte sie aufschieben. Und genau dies scheint nun möglich, wie Forscher vom University College in London herausfanden. Laut einer jüngst veröffentlichten Studie, bei der 3’000 US-amerikanische Frauen ab dem 35. Lebensjahr über zehn Jahre hinweg begleitet wurden, konnte ein Zusammenhang zwischen sexueller Aktivität und Menopause hergestellt werden. Heisst: Frauen, die wöchentlich sexuell aktiv waren, erreichten deutlich später die Menopause als jene, die nur etwa einmal im Monat Sex hatten. Verstärkt wurde der Effekt sogar noch, wenn sich Frauen mehrfach pro Woche ihrer Lust hingaben, egal ob in Form von Geschlechtsverkehr oder auch Selbstbefriedigung.
Wichtig jedoch: Auch wenn diese Studie überraschende Erkenntnisse offenbart, spielen Faktoren wie Hormonspiegel, Lebensstil oder auch Gene nach wie vor die weitaus entscheidendere Rolle. Und kommt es zu den lästigen Symptomen, sind diese zumeist so gut behandelbar, dass die gewohnte Lebensqualität schnell zurückkehren kann.
Intuitives Webdesign
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veröffentlicht: 02.06.2020