In der Schweiz erhalten jedes Jahr rund 350 Kinder und Jugendliche die Diagnose Krebs. Dank der steten Investitionen in die Forschung überleben heute etwa 80 Prozent. Das ist ein immenser Fortschritt. Allerdings gibt es einige Arten von Krebs, die nach wie vor schwer therapierbar oder nicht heilbar sind. Dazu zählen insbesondere Hirntumoren. Krankheit und Therapie beeinflussen die Lebensqualität nachhaltig. Auch wenn eine Krebserkrankung zunächst überstanden ist, kommt es bei etwa jeder fünften zu einem Rückfall.

Vielfältige Herausforderungen

Tumoren bei Kindern unterscheidet sich in ihrer Biologie, der klinischen Klassifizierung und Therapie oft grundlegend von Krebserkrankungen im Erwachsenenalter. Die Früherkennung von Krebs im Kindesalter ist schwierig, da er zunächst ganz harmlos daherkommt: als blauer Fleck, Knochen- und Gelenkschmerzen, Fieber oder Kopfschmerz. Hinzu kommt, dass es mindestens zwölf unterschiedliche pädiatrische Krebstypen mit über 100 Subtypen gibt. Eine weitere Herausforderung: Bereits jetzt leben in Europa mehr als 300’000 geheilter Kinder und Jugendliche, sogenannte Cancer Survivors – Tendenz steigend. Bis zu zwei Drittel von ihnen entwickeln Spätfolgen oder Folgeerkrankungen. Zu den körperlichen Langzeitfolgen nach einer Krebserkrankung gehören insbesondere Schädigungen gesunder Organe, neuropathische Schmerzen, aber auch Müdigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Die Liste ist bei Weitem länger. Um eventuell auftretende Spätfolgen der Krebsbehandlung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln und den Patientinnen und Patienten auch psychosozial zu unterstützen, ist die langfristige Nachsorge unentbehrlich. Darauf unter anderem macht auch der Kinderkrebsmonat September in diesem Jahr wieder aufmerksam.