Zahngesundheit

Gesunde Beisser fangen bei den Eltern an

Grundsätzlich raten Fachleute dazu, die Zähne nach Frühstück, Mittag- und Abendessen zu putzen, abends besonders gründlich.

Durch geeignete Prophylaxemassnahmen kann Karies deutlich reduziert oder sogar verhindert werden. Doch was genau schadet den Zähnen und was stärkt sie?

Jeder kennt ihn, keiner will ihn haben: Karies. Unbehandelt wird der befallene Zahn immer weiter zerstört. Dies kann zu einer eingeschränkten Funktion bis hin zum völligen Verlust des betroffenen Zahnes führen. Bei der Entstehung von Karies spielen eine schlechte Mundhygiene und zu viel Zucker aus der Nahrung in Kombination mit kariesauslösenden Bakterien im Biofilm (Plaque) eine prominente Rolle.

Süsses Risiko

Vor allem Zucker schadet den Beissern. Die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft empfiehlt daher: «Wenn schon, dann alle Süssigkeiten auf einmal, und anschliessend Zähne putzen: das lässt den Bakterien am wenigsten Zuckernahrung übrig.» Grundsätzlich raten Fachleute dazu, die Zähne nach Frühstück, Mittag- und Abendessen zu putzen, abends besonders gründlich – am besten mit einer fluoridhaltigen Zahncreme. Dabei nicht die Zahnzwischenräume vergessen – genauso wie regelmässig zum Vorsorge-untersuch zu gehen. Je früher Karies entdeckt wird, desto günstiger ist die Prognose. Ein kleines Loch im Zahn ist zwar nicht schön, aber es kann durch eine Füllungstherapie so gut wie vollständig behoben werden. Selbst bei grösseren kariösen Defekten stehen der Zahnheilkunde mit Inlays oder (Teil-)Kronen gute Möglichkeiten zur Verfügung, den Zahn in Form und Funktion dauerhaft wiederherzustellen.

Ernährung mit Kohlenhydraten aus Vollkorn der Mundgesundheit weniger schadet als eine, die industriell verarbeitete Stärke enthält.

Raffinierte Kohlenhydrate

Eine Studie eines Forscherteams der Newcastle University hat gezeigt, dass es einen Unterschied macht, woher der Zucker stammt. Industriell hergestellte Lebensmittel, wie Toastbrot, Chips und Frühstücksflocken, enthalten raffinierte Kohlenhydrate, die bereits beim Kauvorgang im Rahmen der sogenannten Speichel-Amylase unter anderem in Zucker aufgespalten werden. Das könne sich laut den Wissenschaftlern negativ auf das Kariesrisiko auswirken. Ihr Resümee: «die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Ernährung mit Kohlenhydraten aus Vollkorn der Mundgesundheit weniger schadet als eine, die industriell verarbeitete Stärke enthält.» auch versteckte Zucker, die in Lebensmitteln enthalten sind, bei welchen man es nie vermuten würde, spielen bei der Entstehung von Karies eine grosse Rolle. Hier lohnt ein prüfender Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe. Eltern tragen die Verantwortung, indem sie den Grundstein für gesunde Kinderzähne legen. Diese sind, bedingt durch die mangelhafte Schutzschicht, nämlich anfälliger für Karies. Frühkindliche Karies, auf den Zahnbelag, Zahnfleischentzündungen und Kreidig-weisse Veränderungen am Zahnschmelz hinweisen, ist nach wie vor ein grosses Problem.

Karies familiär bedingt?

Karies liegt einer Basler Studie zufolge in der Familie, wie die Forschenden der Universität und des universitären Zentrums für Zahnmedizin Basel im Fachmagazin «Clinical Oral investigations» berichten. Demnach haben jüngere Geschwister ein um mehr als dreifach höheres Risiko für Karies, wenn das erstgeborene Kind bereits in Berührung mit der Zahnkrankheit gekommen ist. darauf Einfluss haben auch die Staatsangehörigkeit und das Wohnquartier der Familie. Alle Faktoren zusammen können den Forschenden zufolge dazu genutzt werden, Präventionsmassnahmen bei betroffenen Familien gezielter einzusetzen, «damit wir dem Ziel der Kariesfreiheit bei Kindern und Jugendlichen wieder näherkommen», resümiert die Zahnmedizinerin und Erstautorin Andreina Grieshaber in der Mitteilung. In die Studie flossen die Daten der jährlichen Zahnkontrolle von 6’738 Geschwistern aus 3‘089 Familien ein, die im Kanton Basel-Stadt leben. Fast jedes fünfte Kind wies Zähne mit aktiver Karies auf.

veröffentlicht: 07.08.2023