Krebsvorsorge
Was Frauen für ein gesundes Leben tun
Wer hätte gedacht, dass uns ein Thema seit nunmehr fünf Monaten so in den Bann ziehen kann, wie die Corona-Pandemie. Das Aussergewöhnliche daran: Nicht nur sämtliche Medien greifen diese Problematik seitdem umfassend auf. Im Gegensatz zu den meisten anderen weltbewegenden Ereignissen betrifft sie uns tagtäglich selbst. Nichts ist mehr so, wie es noch vor Kurzem war: ob bei der Arbeit, beim Einkaufen und sogar beim Arzt, wo vielfach routinemässige Vorsorgeuntersuchungen – sei es beim Gynäkologen oder Augenarzt – abgesagt oder verschoben wurden. Gleiches gilt für seit Monaten geplante operative Eingriffe oder Therapien, wie etwa Lymphdrainagen, welche oft bei Lymphödemen angewandt werden.
Frauen leben gesünder als Männer
Umso besser für diejenigen, die gesund sind und keine medizinischen Leistungen in Anspruch nehmen müssen – was nicht selten auch auf den Lebensstil zurückzuführen ist. Und blickt man hier genauer auf die Geschlechter, sind so manche Unterschiede auszumachen. Vor allem was gesunde Ernährung betrifft, sind Frauen den Männern weit voraus. Laut der Ende 2018 vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Schweizerischen Gesundheitsbefragung unter mehr als 22.000 Personen zu ihrem Gesundheitszustand, erfüllen 28 Prozent der Frauen die Ernährungsempfehlungen beim Obst- und Gemüsekonsum – bedeutet also: fünf oder mehr Portionen pro Tag. Bei den Männern liegt der Anteil bei lediglich 15 Prozent. Wenig überraschend die Menge an Fleisch, die beide Geschlechter im Vergleich konsumieren. Nicht nur, dass Fleisch und Wurst bei Frauen weitaus seltener als bei Männern auf dem Teller landen, sechs Prozent der Frauen haben sich inzwischen sogar dafür entschieden, ganz auf Fleisch zu verzichten – dreimal mehr als noch im Jahr 1992.
Aber auch was das Thema Fettleibigkeit angeht, bestätigt sich das höhere Gesundheitsbewusstsein unter Frauen. Laut Zahlen des BFS aus dem März dieses Jahres ist jede dritte Frau von Adipositas betroffen. Bei den Männern leidet sogar jeder zweite darunter. Doch nicht nur in diesen Punkten sind Frauen besser dran. Ganz generell nehmen sie mehr Vorsorgeprogramme gegen Tumorerkrankungen wahr und gehen weniger Risiken ein. Heisst: Sie rauchen seltener und trinken weniger Alkohol, nehmen seltener Drogen und üben nicht zuletzt ungefährlichere Berufe aus – alles Faktoren, die einer höheren Lebenserwartung zuträglich sind.
Raus aus der Tabuzone
Klar ist allerdings: Nicht allein ein möglichst hohes Alter zählt, eine gewisse Lebensqualität respektive ein rundum erfülltes Leben sollte schon damit einhergehen. Was dem einen dank guter Gene und glücklicher Lebensumstände geradezu zugeflogen kommt, ist für andere mit so mancher Hürde verbunden. Beispiel Vaginalerkrankungen, die vielfach tabuisiert werden und deshalb häufig erst in einem späten Stadium zur Sprache kommen. Um keine unnütze Zeit verstreichen zu lassen, raten Experten deshalb, rechtzeitig Mut zu schöpfen und Beschwerden nachzugehen – was auch für so manche Beeinträchtigung gilt, die durch operative Eingriffe hervorgerufen wurden. Das Gute: Auf beinahe jedes gynäkologische Zipperlein haben Spezialisten inzwischen eine Antwort und können umfassend beraten und letztlich auch therapieren.
veröffentlicht: 02.09.2024