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Migräne

Wie ein Gewitter im Kopf

Wie ein Gewitter im Kopf
  • Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzformen und zählt zu den chronischen, oft lebenslang begleitenden neurologischen Krankheiten, welche das tägliche Leben stark beeinträchtigen kann.

Trigger vermeiden und schnell gegensteuern: Wer unter Migräne leidet, muss erhebliche Einschränkungen der Lebensqualität hinnehmen. Doch es gibt neue Hoffnung, Attacken gezielt auszubremsen.

Einfach nur unter der Bettdecke verkriechen, nichts hören, nichts sehen und darauf hoffen, dass sich Übelkeit, pochende Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit schnellstmöglich verziehen. Symptome, die für viele Migräne-geplagte gleich mehrmals im Monat schmerzhafte realität sind.

Frauen in der Mehrzahl

Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzformen und zählt zu den chronischen, oft lebenslang begleitenden neurologischen Krankheiten, welche das tägliche Leben stark beeinträchtigen kann. rund 1,2 Millionen Menschen sind hierzulande davon betroffen, davon etwa 800’000 Frauen. leiden vor der Pubertät mehr Jungen unter dieser Volkskrankheit, wendet sich dann das Blatt. Bei Mädchen erhöht sich in der Pubertät das Risiko einer Migräne und ihrer schwere drastisch. Am häufigsten tritt Migräne im alter zwischen 25 und 45 Jahren auf. Eine Attacke kann zwischen wenigen Stunden und drei Tagen variieren. Im Extremfall halten die Beschwerden auch länger als 72 Stunden an. grundsätzlich wird zwischen Migräne mit und ohne Aura unterschieden. Bis zu 15 Prozent der Migräne-Betroffenen leiden unter der Variante mit Aura. das heisst, der Schmerzattacke gehen neurologische Ausfallserscheinungen wie seh- und Sprachstörungen voraus. Manche Betroffene berichten von einem eingeschränkten Gesichtsfeld mit Flimmern und Blitzen vor den Augen, Drehschwindel, Lähmungserscheinungen und Sensibilitätsstörungen.

Genaue Ursache weiter unklar

Trotz umfassender Forschung ist die genaue Ursache für Migräne noch nicht endgültig geklärt. Man weiss jedoch, dass schmerzverarbeitende Zentren aktiviert und schmerzvermittelnde Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, ausgeschüttet werden. Diese führen zu einer Entzündungsreaktion an den Blutgefässen der Hirnhäute. Folge: durch die Pulsationen in den Blutgefässen wird die entzündete Gefässwand gedehnt, was auch den typisch pulsierenden Schmerzcharakter erklärt. Trigger, die sehr individuell sein können, sind häufig Stress, Schlafmangel, Wetterwechsel, genauso wie bestimmte Gerüche und nahrungs- und Genussmittel. Vorsicht gilt bei Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern und bei Histaminreichen Lebensmitteln. Beispielhaft hierfür sind Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Schokolade, Rotwein, Salami, viele Fertiggerichte und einige Käsesorten. Nasenspray gegen Migräne zugelassen kommt es zu einer Attacke, helfen in der Regel klassische Schmerzmittel. nach ärztlicher Verordnung können ausserdem spezifische Medikamente aus der substanzgruppe der Triptane zum Einsatz kommen. Doch das Spektrum der schmerzlindernden Präparate könnte sich bald erweitern. In der Pipeline ist ein Präparat, das vor allem Betroffenen helfen kann, die bei Migräne unter Übelkeit oder erbrechen leiden. Oft ist es in solchen Situationen schwierig, Tabletten einzunehmen. laut einer jüngst im Fachjournal «The Lancet Neurology» veröffentlichten klinischen Studie mit mehr als 1‘400 Probanden berichtet knapp ein Viertel, rund zwei Stunden nach Einnahme von den schmerzen einer Attacke befreit worden zu sein. In der Placebo-gruppe berichteten nur 15 Prozent der teilnehmenden von einer vollständigen Schmerzfreiheit. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um einen sogenannter CGRP-Rezeptorantagonist. Dieser hemmt ein körpereigenes Neuropeptid, das für die Erweiterung von Blutgefässen verantwortlich ist. Von der US-Arzneimittelbehörde FDA zugelassen, soll das Präparat im Juli dieses Jahres in den USA auf den Markt kommen. Wann hierzulande leidgeplagte zu diesem spray greifen können, ist bislang noch unbekannt.

Migräne: Tipps zur Vorbeugung

- Progressive Muskelrelaxation und Autogenes Training helfen, Anspannung abzubauen.

- Regelmässige Mahlzeiten sind wichtig, damit der Blutzuckerspiegel nicht zu stark abfällt.

- Bei einer leichteren Attacke kann eine Tasse starker Kaffee mit etwas Zitronensaft Linderung verschaffen.

- Grenzen aufzeigen und nein sagen ist entscheidend, um Druck abzubauen.

- Das Vermeiden möglicher Trigger hilft zwar, sollte jedoch nicht überbewertet werden, um sich nicht zu sehr einzuschränken.

- Der Erfahrungsaustausch mit anderen – etwa in einer Selbsthilfe-gruppe – kann entlasten.

veröffentlicht: 18.07.2023